Beat, ein leitender Angestellter in einem Dienstleistungsunternehmen befasst sich mit 59 Jahren mit seinem weitblickenden Ausstieg aus dem Erwerbsleben. Dabei identifiziert er mehrere Anspruchsgruppen und Sachthemen, welche seine Planung beeinflussen:
- Betriebliche Anforderungen: Geschäftsleitung / Verwaltungsrat; Team / Mitarbeitende / Fachkräfte; Kundschaft
- Private Situation: Familie; Hobbys / Freizeit; Soziales Engagement
- Finanzielle Auswirkungen: Budgetentwicklung bis und nach der Erwerbsaufgabe; Vermögens- und Liquiditätsentwicklung; Steueroptimierungsmöglichkeiten
Als verantwortungsvoller Kadermann und Familienvater ist Beat auf der Suche nach der finanziell optimalen Lösung für sich und die Erfüllung der Ansprüche von Familie und Umfeld.
Privates Umfeld
Beat ist in verschiedenen Vereinen und Organisationen engagiert und hat aufgrund beruflicher Herausforderungen wenig Zeit für seinen Bekanntenkreis oder um in sozialen Projekten mitzuwirken. Er würde dies gerne tun, darunter würden aber Geschäft und Familie leiden. Demnach bespricht er die Situation mit seiner Ehefrau. Auch sie möchte die Freizeit neu gestalten. Sie setzen sich zum Ziel, bald über einen zusätzlichen freien Tag zu verfügen, damit sie diesen gemeinsam oder auch für sich selbst einsetzen können. Dank diesem Freiraum könnte Beat die Anfrage als OK-Präsident für das eidg.Gesangsfest mit Ja beantworten und sich weiteren Hobbys widmen. Dies im Hinblick auf die definitive Erwerbsaufgabe, denn dann sind immerhin 365 Tage sinnerfüllend zu gestalten.
Optionen im Geschäft
Der Arbeitgeberin von Beat ist das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden ein wichtiges Anliegen, denn nur gesunde und motivierte Leute können auf Dauer hohe Anforderungen erfüllen. So bespricht Beat sein Anliegen mit dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung. Insbesondere ist es Beat ab Mitte Jahr möglich, ein 90%-Pensum an vier Arbeitstagen mit einer zusätzlichen Arbeitsstunde pro Tag zu leisten und so einen freien Tag pro Woche zu erhalten. Weiter möchte Beat seine Position als GL-Mitglied rechtzeitig in jüngere Hände geben und einen idealen Übergang planen. So berät sich das Gremium und identifiziert eine mögliche Nachfolgerin. Der Plan ist, dass Beat noch bis Ende des Folgejahres in der GL mitwirkt, sein Pensum danach auf 60% reduziert und sich auf Spezialprojekte bis zum Erreichen des 65. Altersjahres fokussiert.
Da die Rekrutierung von Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt weiterhin anspruchsvoll ist, soll während der Phase, in welcher Beat als Projektleiter arbeitet, eine weitere Person aufgebaut werden, welche an seiner Seite wirkt, von seinem grossen Know-how profitiert und langjährige Kunden von ihm übernehmen kann. Im Weiteren möchte die Firma noch lange von Beats Netzwerk profitieren und fragt ihn deshalb an, ober er als Verwaltungsrat im Unternehmen weiterwirken würde. Beat kann sich dies bis längstens zum 70. Altersjahr vorstellen. Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und auch Beat sind der Meinung, dass eine solche Planung eine Win-Win-Situation für alle Involvierten darstellt.
Finanzielle Optimierung
Beat kontaktiert seinen Steuerberater, welcher auch Sachverständige im Umfeld der Vorsorge und persönlicher Finanzplanung im Hause hat. Nachdem die Ausgangslage mit der Vorsorgeberaterin geklärt und die Vorstellungen in einem persönlichen Gespräch mit den Eheleuten dargelegt worden sind, hat die erfahrene Planerin verschiedene Ideen zur Finanz- und Steueroptimierung. So werden einerseits die angestrebte Pensenreduktion auf 60% mit einem Kapitalbezug aus der Pensionskasse kombiniert und die langfristige Liquiditäts- und Vermögensentwicklung detailliert aufgezeigt. Auch mit der Erwerbstätigkeit als VR über das Referenzalter hinaus und mit geschickt geplanten Bezügen der verschiedenen Vorsorgegelder können einige Steuerfranken eingespart werden.
Während der Beratung stellen Beat und seine Frau fest, dass sie die Finanzplanung leider zu spät angehen. Wäre der Zeithorizont noch etwas länger, hätten sie mit freiwilligen Einkäufen in die Pensionskasse in den letzten Jahren bedeutend weniger Steuern bezahlt. Für eine nachhaltige Planung wäre ein Planungshorizont von zehn Jahren bis zur Pensionierung ideal gewesen.
Fazit
Beat und seine Ehefrau profitieren trotzdem doppelt mit dem persönlichen Finanzplan: Einerseits erzielen sie einen finanziellen Nutzen, und andererseits erhalten sie die Sicherheit, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Massnahmen zu initiieren.